Beschreibung
Auf der silberfarbenen Dose gerät die Darstellung des Lebensbaumes als ein religiös-mythisches Symbol zur Metapher der Schöpfung, des ewigen Lebens und der Schönheit, geschätzt als dauerhafter Begleiter des Lebens.
Als in den 20er und 30er Jahren kleine Werkstattbetriebe begannen alte Techniken des Emaillierens wieder aufleben zu lassen, vereinten sie handwerkliches Können mit den Gestaltungsprinzipien des modernen Designs. In Bezug auf Material und Komposition waren sowohl die Schmuckstücke, wie die in Umlauf gebrauchten Accessoires ein Plädoyer für die handwerkliche solide Verarbeitung im Sinne einer allgemeinen gediegenen Sachlichkeit und zugleich ein überzeugendes Plädoyer für Bauhaus und Werkbund. Die Flächenwirkung des Emaillierens, die Farbgebung und die Möglichkeiten ihrer Gestaltungen schienen geradezu prädestiniert für die Moderne.
Da die Herstellung solcher Arbeiten durch den Zweiten Weltkrieg jäh unterbrochen wurde, erfuhren unmittelbar nach dem Krieg die Kompositionen aus Email ein Wiederaufleben in leicht veränderter Farbskala und satten Farbkontrasten.
Umso erstaunlicher ist, dass das hier verwendete formale Repertoire, dem Bauhaus und seinem Anspruch nach dem 2. Weltkrieg zu mehr Aufmerksamkeit verhalfen. Diese Stücke trugen dazu bei, dass jene in der Schule und im Werkbund propagierten Vorstellungen von Funktionalismus und Modernismus weiter in die Haushalte getragen wurden.
Die Puderdose weist nach Baden-Württemberg und dem Saarland, wo vor allem in Schwäbisch Gmünd, Pforzheim und Saarbrücken die Firmen Perli, Scholz und Lammel, Kolmar und Jourdan, Theodor Fahrner, Gustav Braendle, Henkel & Grosse und Karl Schibensky ansässig waren.
Vgl. Deutsche und Österreichische Schmuckarbeiten 1900-1960, 165. Auktion Ketterer, München 1991 u.a. Weitere Hinweise nach Anfrage.
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