Kakaokrug, Wilhelm Wagenfeld 1933 für Schott & Gen., Jena

Design: Wilhelm Wagenfeld 1933
Ausführung: Jenaer Glaswerke Schott & Gen., Jena.
Bez. am Boden: runde Marke mit Wagenfeld Teekanne und Schriftzug „Feuerfest -Saale Glas“. Die Marke wurde 1958-1981 für das westliche Ausland verwendet.
Material: farbloses, hitzebeständiges Borosilicatglas.
Maße: Höhe 16,5 cm; Gesamthöhe mit Deckel 18cm.

Zustand: In bestem Zustand.

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Objektenummer: G3013522 Kategorien: Schlagwörter: , ,

Beschreibung

Wilhelm Wagenfeld, der wohl bedeutendste deutsche Industriedesigner nach Peter Behrens war ein Entwerfer mit Visionen. Die Industrialisierung und die damit verbundene Massenproduktion von Gebrauchsgegenständen bedeutete ihm eine Chance für den Aufbau einer klassenlosen Gesellschaft, jedenfalls was den Geschmack betraf. Dinge wollte er entwerfen, „jedes Stück so schön und praktisch, dass sich der Reichste es wünscht, es zu besitzen, und so preiswert, das auch der Ärmste es sich kaufen kann“. Seine unvergänglichen, zeitlosen Schöpfungen von einfachen Dingen des täglichen Gebrauchs haben die Produktkultur des 20. Jahrhunderts mitbestimmt und beherrscht.

Nach Beendigung seiner Ausbildung am Weimarer Bauhaus und Assistenz in der Staatlichen Bauhochschule Weimar erhielt er ab 1931 erstmals von der Großindustrie, dem Jenaer Glaswerk Schott & Gen. den Auftrag feuerfestes Haushaltsglas zu entwerfen. Das weltberühmte Glaswerk hatte auf die künstlerische Avantgarde am Bauhaus eine große Faszination ausgeübt, und Lehrer und Schüler in den Entwicklungsprozess so weit einbezogen, so dass die in dieser ersten Phase hergestellten Gläser zu den ersten Realisierungen der Bauhaus-Programmatik gezählt werden.

Den Auftakt zur Neugestaltung der Jenaer Haushaltsgläser bildete 1925 der Entwurf der Sintrax- Kaffeemaschine von Gerhard Marcks. Bis 1935 folgten weitere 23 Formen von Wagenfeld. Dazu zählte seine berühmten Teekanne und in Folge auch die hier angebotene, heute nicht mehr produzierte Kakaokanne. Ihre neue Qualität zeichnete sich durch die im Bauhaus propagierte „Einheit von Kunst und Technik“ aus. Die Form der Kanne war einer einzigen Glasblase erwachsen: der Korpus ist licht und leicht, fast schwebend, so zart und so gespannt wie er sonst nur an Gebilden der Natur gesehen werden kann. Nirgendwo sonst kam die Transparenz des Materials so überzeugend zur Wirkung. Der etwas weiter abstehende Griff mit seiner ungewöhnlichen Rundung nach oben, schützt die Hand vor der heißen Flüssigkeit und verleiht dem Gefäß seine ausgeprägte Gesamtform.

In: Ausst. Kat. DURCHBLICK Jenaer Glas, Bauhaus und die Küche als Labor,  WAGNER:WERK Museum Postsparkasse, Wien 2012, S.62f.; Werkverzeichnis „Täglich in der Hand“, Industrieformen von Wilhelm Wagenfeld aus sechs Jahrzehnten, Bremen 1994, S.97, Nr. 47; Wilhelm Wagenfeld, 50 Jahre Mitarbeit in den Fabriken, Ausstellung des Kunstgewerbemuseums der Stadt Köln 1973, S.29, Nr. 68.
Preisref.: Quittenbaum München, Auktion 103A, Los 280, Zuschlag 300 EUR (exkl. Aufgeld).

Zusätzliche Information

Gewicht 2 kg

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