Description
Die kleine, balusterförmige Deckeldose mit grünem Drachen, eisenroten Flammen, Goldrändern und Goldknauf in der 1. Wahl könnte für grünen Tee kaum köstlicher sein. Das „weiße Gold“, dessen Herstellungsverfahren bis 1710 nur im chinesischen Kaiserreich bekannt war, war für die Aufbewahrung des kostbaren Tees das bevorzugte Material. Zu den schönsten Schaugefäßen zählte insbesondere die klassische Urnenform und der Drache war das herausragende exotische Motiv des Fernen Ostens.
Schauseitig ist hier der so genannte Ming-Drache in grüner Unterglasurmalerei dargestellt. Der Drache mit vier Zehen und der wilden Mähne wurde nach 1723 nach dem Vorbild von Drachenbildnissen aus der Ming-Dynastie (1368–1644) am Hof August des Starken entwickelt. Das charakteristische Fabeltier war ursprünglich dem kaiserlichen Prinzen vorbehalten und symbolisiert unter anderem übernatürliche Weisheit, den Geist der Veränderung, aber auch den Rhythmus der Natur und die Lehre vom Werden. Der Ming-Drache wird mit einer sogenannten ‚Drachenkugel‘ oder ‚Flammenden Perle‘ gezeigt. Sie ist ein Sinnbild des grollenden Donners, aber ebenso des Mondes als Regenbringer. Die Flammenornamente verkörpern das Glück, eine von Wolken umgebene Perle.
Der Dekor kommt in acht Farbvarianten vor: Schwarz, Hellblau, Grün, Purpur, Rot, Gelb, Lila und Braun. Hier wird der Ming-Drache in Unterglasurgrün angeboten, das von der Meißner Porzellanmanufaktur 1814 als Unterglasurfarbe entwickelt werden konnte.