Schale, Bakelit, Brooks & Adams „Bandalasta“, 1927

Schale, Harnstoffharz, marmoriert, Handelsmarke „Bandalasta“.

Hersteller: Brooks & Adams, England, Mdlnr. 204 für „Grape Fruit Sundae”, 1927.
Bodenmarken (gepresst): BANDALSTA WARE, REGD, B&A (im Oval), 204, Made in England.
Maße: Durchmesser: H. 8,5 cm,  Durchmesser Stand: 12,5 cm; Durchmesser Schale 10,2 cm.

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Beschreibung

1924 meldete der Chemiker Edmund Rossiter für die British Cyanides Company (später Britische Industrie Kunststoffe) ein Verfahren zur Kondensation von Harnstoff mit Formaldehyd zum Patent an.

Noch im selben Jahr wurde der Formpressstoff auf der großen Ausstellung des Britischen Weltreiches in Wembley als „die neue weiße Hoffung“ bekannt gemacht. Die Masse wurde dort in Fläschchen ausgestellt, die mit dem Firmenzeichen – einem Käfer – versehen waren. Aus diesem Grund nannte man den Kunststoff fortan „Beetle“ oder „Beatl“. „Urea formaldehyde“ nannten die britischen Chemiker. Diese vollsynthetischen hergestellten Pressmassen konnten nicht nur in einer großen und leuchtenden Farbauswahl verwertet werden, sie galten auch als vollwertigen Ersatz für das ursprüngliche Bakelit, dass Leo Hendrik Baekeland seit 1909 zur Produktionsreife geführt hatte.

Da mit Baekelands Patenten die entscheidenden Möglichkeiten zur Herstellung feuerfester Kunstharze gegeben waren, blieb der Markenname „Bakelit” bis in die 50iger Jahre das gebräuchliche Wort für alle duroplastischen Kunststoffe – nicht mehr nur für die dunklen Braun-, Rot- und Grüntöne, sondern bald auch für ein breites Spektrum satter Farben und zarter Pastelltöne mit Lichteffekten, in einer Palette von durchscheinend bis schrillweiß.

Die ersten chicen Tischuntensilien bot der britische Hersteller Brookes and Adams unter den Namen „Bandalasta” an – (B(rookes)ANDA(dams) und LAST A long time). Dieser vertrieb seine Teller, Tassen, Schalen, Behältnisse aller Art und Kerzenleuchter ab 1927 über farbenfrohe Verkaufkataloge.  Beeindruckend war die Reinheit der Farben, die Transparenz des Materials, der ungewöhnliche Marmoreffekt und das Aussehen steinernder Festigkeit. Da Harnstoffharze vor einer Lichtquelle Wellen und Rippen sichtbar werden lassen, bot es sich an, diese Schlieren durch Hinzufügung subtiler Farben noch weiter zu verstärken, um den besonderen Marmoreffekt herbeizuführen. Die hier angebotene Schale ist ein Stück aus der Anfangszeit. Die beige Masse – hier mit grünbläulichen Tönen angereichert – war trotz der Serienfertigung ein einzigartiges Stück.

Furore machen später vor allem die von Brookes and Adams ab 1932 vertriebenen Picknickkoffer. Ihre Erzeugnisse belebten nicht nur die häusliche Umgebung, sondern trugen mit ihrer Bruchsicherheit und ihrem geringen Gewicht auch den Bedürfnissen der mobil werdenden Gesellschaft Rechnung.

Weiterführend siehe Experten Forum: Künstliche Schönheiten.

In: Bandalasta Preisbuch, “The ideal picnic and dainty table ware”, Brooks & Adams, England, 1927, S.8.

Besichtigung möglich. Standort Berlin.

In: Ausstellung „Bakelit 100“ – Kunststoff aus Erkner erobert die Welt. Vom 20.11.-22.12.2009 im Rathaus Erkner, in Erkner bei Berlin.
Ab 3.12.09 bis 7.1.2010 in der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM), Unter den Eichen 87, Haus 5, 12205 Berlin.

Zusätzliche Information

Gewicht 1 kg

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