Sintrax, Griff, Wilhelm Wagenfeld 1932 für Jenaer Glas.

Ausführung: Jenaer Glaswerke Schott & Gen., 1932-39.
Design: Griff mit Federring: Wilhelm Wagenfeld 1932.
Material: Ebenholz, Federring aus Stahl.
Maße: Gesamtlänge: 16,8 cm.

Zustand: Sehr guter Originalzustand.

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Description

Sintrax ist der Handelsname für die von Jenaer Glas seit 1925 bis in die 1968 produzierte Kaffeemaschine, ein haushaltstaugliches Laborgerät aus hitzebeständigem Borosilikatglas, das den technischen Vorgang der Kaffeezubereitung transparent macht. Obwohl es sich bei dem Gerät selbst um ein heute fast vergessenes Haushaltsgerät handelt, haben zahlreiche namhafte Designer über Jahrzehnte hinweg neue Entwürfe der Sintrax für Jenaer Glas in Jena nach dem Krieg auch in Mainz vorgelegt.

Die Bezeichnung ist eine Wortschöpfung aus den Begriffen Sintern und Extrahieren. Der Arbeitsweise nach ist die Sintrax den Vakuumbereitern zuzuordnen, ein Typus der schon im 19. Jahrhundert Tradition hat. Wenn das Wasser zu kochen beginnt, wird es vom Dampfdruck in den oberen Behälter gedrückt – wo sich auch das Kaffeepulver befindet – und erst wieder beim Abkühlen nach unten gesaugt. Die eigentliche technische Neuerung war die Weiterentwicklung des von Otto Schott 1887 zunächst für Laborgeräte entwickelten feuerfesten Glas.

Der hier angebotene Griff wurde von dem Bauhaus-Schüler Wilhelm Wagenfeld 1932 für die von dem Bauhaus-Meister Gerhard Marcks 1925 gestaltete erste Sintrax des Jenaer Glaswerkes Schott & Gen. entworfen.

Der Griff minderte den von Erich Schott bemängelten Eindruck der „Kopflastigkeit“ deutlich. Statt des bogenartig (wie ein umgekehrtes U) geschwungenen Henkels kennzeichnete die Sintrax nun ein schlichter, waagerecht abstehender Holzstiel, der zu einem Charakteristikum dieses legendären Kaffeebereiters und darüber hinaus für das Bauhausdesign geworden ist.

Weiterführend: Ausst. Kat.: DURCHBLICK Jenaer Glas, Bauhaus und die Küche als Labor,  WAGNER:WERK Museum Postsparkasse, Wien 2012; Barbara Mundt: Design 1900-1990. Kunstgewerbemuseum Berlin, Berlin 1991, Kat. Nr. 61, S.108; Gabriele Lueg, Design im 20. Jahrhundert, Kat. Museum für Angewandte Kunst Köln 1989, S. 240, Nr. 425;
Wilhelm Wagenfeld, 50 Jahre Mitarbeit in den Fabriken, Ausstellung des Kunstgewerbemuseums der Stadt Köln 1973, S.44, No. 304.
Werkverzeichnis „Täglich in der Hand“, Industrieformen von Wilhelm Wagenfeld aus sechs Jahrzehnten, Bremen 1994, S.306, Nr. 68/1; Bauhaus Profile. Ausst. Kat. Museum für Kunsthandwerk Leipzig 1997, Abb. S. 54.

Additional information

Weight 0,5 kg

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