Description
Die zarte, von Künstlerhand entworfene und ausgeführte Brosche stammt zweifelsfrei aus der Zeit um 1900.Dargestellt ist eine junge Frau im Profil mit weichen Zügen, langem, vollem Haar und mädchenhaftem Brustanschnitt. Sie trägt Blumen im Haar, die mit Kleinstdiamanten ausgeziert sind und einen Kranz andeuten. Ebenso lenkt das diamantgeschmückte Halsband den Blick auf ihre sanften und edlen Züge.
Das weiche Relief ist ziseliert und gefasst von einem mit den Initialen ‚VE‘ bezeichnetem Goldschmied. Dem kleinen Rundbildnis wurde Glücksklee zur Seite gestellt – dreiblättriger Klee, der Glück verheißt. Sehr wahrscheinlich handelte es sich hier um ein Antrags- oder Verlobungsgeschenk für eine junge Frau.
Die größte Neuerung des Fin de Siècle war die Einführung der weiblichen Form in den Schmuck. Die Frau, die sich ihrer gesellschaftlichen Stellung und ihrer Weiblichkeit bewusst war, trug solche Schmuckstücke mit Begeisterung.
Das Bildnis wurde aus 18-karätigem Gold noch im Sandgussverfahren als Pforzheimer Adaption des französischen Art Nouveau hergestellt. Das Vorbild ist hier bei dem französischen Bildhauer, Graveur und Medailleur Émile-Séraphin Vernier zu sehen, der mit seinen Medaillen um 1890 Aufsehen erregte. Gegenüber den schwungvoll ornamentalen Vorbildern aus Frankreich, stellt dieses Bildnis Anmut und Grazie heraus. Subtil und besonders reizvoll!