Beschreibung
Auguste Bonaz (1877-1922) übernahm das Geschäft der kunstvollen Ornamentierung von Haarkämmen von seinem Vater César Bonaz. Im Gegensatz zu ihm verwendete der Sohn seit 1910 nicht mehr Horn, sondern Zelluloid und auch Galalith.
Wie kein anderes Material eignete sich Zelluloid am besten die feinen Linien und filigranen Durchbrüche in der vorliegenden Qualität und Stabilität auszuformen. Zunächst wurden sie in eigens angefertigten Formen gegossen und anschließend durch Handarbeit nachgeschnitten und fein ausgearbeitet.
Um 1920 wartete Bonaz mit fulminanten Haarkämmen auf. Seine spektakulären, signierten Kreationen waren aufwendig gearbeitet, in höchst modernen geometrischen Formgebungen. Die eklektizistische Ornamentik war Vergangenheit, Bonaz Haarkämme vermittelten ganz das neue Lebensgefühl der Moderne. Seine künstlerischen Kompositionen, und ebenso seine handwerklichen Fertigkeiten im Umgang mit Kunststoffen, lieferten dem Art Déco, schon vor und noch lange nach der berühmten Ausstellung der „Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes” in Paris im Jahr 1925 ein beredtes Vorbild. In den Zwanziger und Dreißiger Jahren wurden Kunststoffe das revolutionäre Material der Avantgarde. Dieselben geometrischen Linien, die ein Art-Déco-Design zu verlangen schien, forderte auch der Kunststoff.
Das Maison Bonaz erlebte auf dieser Ausstellung mit Haarkämmen von Auguste Bonaz seine größten Erfolge. Seine Frau Marguerite Bailly hatte noch fünf Jahre nach Bonaz Ableben im Jahre 1922 das Geschäft von Paris aus geführt.
Ref.: Musée du Peigne et de la Plasturgie, Oyonnax/Ain Frankreich.
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