„Wir fingen einfach an“. So beschreibt Richard Riemerschmid (1868-1957) im hohen Alter den Beginn seiner Generation, die nichts Geringes im Sinn hatte, als das Kunstgewerbe vollkommen zu reformieren und die Moderne auf den Weg zu bringen.
Deutsche Produkte hatten mit ihren Stiladaptionen und überzüchteten Ornamenten auf internationalen Ausstellungen einen dramatischen Ansehensverlust erlitten. England brandmarkte deutsche Importe mit „Made in Germany“ als „cheap and bad“ und auf dem Kontinent waren zu allem Überfluss englisches, französisches, belgisches oder japanisches Kunsthandwerk mehr denn je gefragt.
Der Umbruch wurde von verschiedenen Seiten herbeigesehnt und greifbar als zum Ende des Jahrhunderts eine Reihe hervorragender, progressiver Talente den Neuanfang im Kunsthandwerk und in der Kunstindustrie wagten. Sie kamen wie Richard Riemerschmid und Peter Behrens, Henry van de Velde, Adelbert Niemeyer, Bernhard Pankok und Bruno Paul von der bildenden Kunst und wechselten als Autodidakten in diesen Bereich. Auf der Suche nach Ausdrucksformen, die dem Charakter, den Idealen und Bedürfnissen ihrer Zeit entsprachen, beeindruckten sie ihr Publikum mit bestechenden Lösungen, die die konservativen Kräfte letztlich zum Umdenken zwangen.
Lesen Sie jetzt in der Aktuellen Ausgabe des Sammler Journals den Beitrag zu Richard Riemerschmid und seinem Oeuvre.