Glasvase „Florida“, Heinrich Löffelhardt & Atelier Farbenglaswerke Zwiesel, 1970

Entwurf: Heinrich Löffelhardt & Atelier Farbenglaswerke, um 1970.

Ausführung: Zwiesel Kristallglas AG.

Bez.: Cristallerie Zwiesel (durch Klebeetikett).

Höhe: 14 cm.

In tadellosem Zustand.

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Objektenummer: G70190221 Kategorien: Schlagwörter: , , , , ,

Beschreibung

Heinrich Löffelhardt (1901-1979) zählt zu den einflussreichsten Industriedesignern Deutschlands in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Besonders seine Glas- und Porzellanentwürfe für die Zwiesel Kristallglas AG und die Porzellanmanufaktur Arzberg der 1950er und 1960er prägten in großem Maße die zeitgenössische Formsprache. Er gilt als bedeutender Verfechter der „guten form“, die dem Deutschen Werkbund, seinem Streben nach herstellungs- und materialgerechter Formgebung, Ausdruck verleihen konnte. Mit der „guten form“ suchten die deutschen Entwerfer der Nachkriegszeit nach einer sachlich ausgerichteten und zeitgemäßen Formsprache, die die ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Parameter der Industriegesellschaft zu ihren Gestaltungsmaximen erhob und sich in die Tradition der Kunstgewerbereformbewegung, ausgehend vom Deutschen Werkbund, dem Bauhaus und der Ulmer Schule, stellten.

Mit seinen weichen Zylinder-, Kugel- oder Kegelstumpfformen übersetzte Löffelhardt die neue Linie der „guten form“ in seine eigene Formsprache, wie er sie bereits seit 1954 bei Jena Glas in Mainz und dem Tochterunternehmen in Zwiesel, zeitgleich aber auch bei den Porzellanmanufakturen Arzberg und Schönwald anwandte. Als Antwort auf die Behäbigkeit der Vorkriegsmodelle ersetzte Löffelhardt diese durch einen eleganten, zeitlosen Schwung.

Bis 1977 war Heinrich Löffelhardt als künstlerischer Berater für die Farbenglaswerke tätig. In der Glasserie „Florida“, die er gemeinsam mit dem Atelier der Farbenglaswerke entwarf und aus der auch die hier angebotene Vase stammt, kommen ein letztes Mal die Ansprüche der „guten form“ zum Tragen, bevor in den 1970er Jahren die Nostalgiewelle einsetzt. Kennzeichnend für die Serie „Florida“ ist neben den runden, fließenden Formen der Dekor aus eingeschlossenen, strudelartig aufsteigenden Blasen, die den Stücken eine besondere Magie verleiht.

 

Literatur:

Vgl. Hundert Jahre Glas aus Zwiesel, in: Schaulade, Oktober 1970, S. 1666-1670.

Vgl. Buschel, Carlo: Heinrich Löffelhardt. Industrieformen der 1950er bis 1960er Jahre aus Porzellan und Glas. Die „gute form“ als Vorbild für nachhaltiges Design, Bremen 2004.

Zusätzliche Information

Gewicht 0,5 kg

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